Fakultät für Mathematik
Gründungsjahr 1825
Institute 4
Professuren 32
Studierende 900
Studiengänge 10
Weitere Informationen finden Sie hier.

Dieser Zeitstrahl bietet einen klaren Überblick über die bedeutenden Ereignisse und Entwicklungen in der Geschichte der Fakultät für Mathematik in Karlsruhe.
1825
Gründung der Polytechnischen Schule in Karlsruhe
Die Mathematik in der Anfangszeit war auf die praktischen Bedürfnisse der Ingenieure und Architekten ausgerichtet. Darstellende Geometrie hatte besondere Bedeutung, mit Guido Schreiber und Christian Wiener als prominente Lehrer.
1858 - 1863
Alfred Clebsch
Leiter des Lehrstuhls für Mechanik und Synthetische Geometrie. Der spätere Mitbegründer der „Mathematischen Annalen“ war der erste für die mathematische Forschung bedeutende Professor in Karlsruhe.
1899
Promotionsrecht
Nach der Einführung der Habilitation 1865 und der Umbenennung in „Technische Hochschule“ erhielt Karlsruhe 1899 auch das Promotionsrecht. In der Folgezeit wurden erstmals Professoren mit rein mathematischen Forschungsgebieten berufen.
1946
Wiederaufnahme des Lehrbetriebs
Die Mathematik wird Teil der Fakultät I für Natur- und Geisteswissenschaften. Sie hat zunächst drei mathematische Ordinariate und einen Lehrstuhl für Mechanik, dazu einige wenige Privatdozenten.
1961 - 1963
Erweiterung der Mathematikabteilung
Im Zuge des allgemeinen Ausbaus der Hochschulen werden etwa 10 neue Professuren eingerichtet, darunter erstmals ein Ordinariat für Statistik.

1967
Umbenennung in Universität Karlsruhe (TH)
Die Mathematik wird eine selbständige Fakultät.
1970
Gründung des Seminars für Didaktik der Mathematik
Später Abteilung für Didaktik der Mathematik unter der Leitung von Heinz Kunle. Weitere Infos finden Sie hier.
2003
Einrichtung einer Professur für Didaktik der Mathematik
Berufung von Herrn Prof. Dr. Sebastian Bauer.
2009
Gründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
Durch Zusammenschluss des Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe. Die Fakultät für Mathematik wird Teil des Bereichs 5 „Mathematik und Physik“. Weitere Infos finden Sie hier.
Aktuelle Projekte
SFB 1173 Wellenphänomene: Analysis und Numerik (2015–2027)
Zwei unserer Sinne – Sehen und Hören – basieren auf der Ausbreitung von Licht bzw. Schallwellen, der menschliche Herzschlag wird durch Depolarisationswellen angetrieben, und die moderne Kommunikationstechnik beruht größtenteils auf elektromagnetischen Wellen. Wellen sind überall, und ihr Verhalten zu verstehen bedeutet die Natur besser zu verstehen. Das Ziel dieses Sonderforschungsbereichs (SFB) besteht darin, die Ausbreitung von Wellen unter realitätsnahen Bedingungen analytisch zu verstehen, numerisch zu simulieren und letztendlich auch zu steuern. Das außergewöhnliche Potenzial unseres SFBs liegt in der engen Zusammenarbeit von Forschenden aus Analysis, Numerik und speziellen Anwendungsfeldern. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den SFB für die Dauer von 12 Jahren mit insgesamt über 32 Millionen Euro.
Schülerlabor
Unter dem Motto „Erleben, Entdecken und Begreifen“ empfängt das Mathelabor die Öffentlichkeit, insbesondere Schulklassen, und wurde seit seiner Gründung 2007 bereits von über 40.000 Personen besucht. Mit Neugierde und Grips kann man an über 80 Exponaten knobeln, ausprobieren und staunen. Um weiter in die Mathematik vorzudringen, kann man einen mathematischen Workshop besuchen. Lehramtsstudierende sammeln im Mathelabor und den Workshops erste Lehrerfahrungen. Schülerinnen und Schüler können sich einer der Begabtengruppen anschließen.
GRK 2229 Asymptotische Invarianten und Limiten von Gruppen und Räumen (2016–2025)
Der Grenzwertbegriff von Leibniz und Newton ist eine der intellektuellen Meisterleistungen der Wissenschaft und mathematische Grundlage der Naturwissenschaft und Technik. In der modernen Geometrie wurde der Grenzwertbegriff von Zahlenfolgen auf Folgen von Räumen (wie z. B. hochdimensionale Raumzeiten) erweitert. Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Graduiertenkollegs (GRK) ist dieser neue Grenzwertbegriff der Ausgangspunkt für das Studium neuer faszinierender Geometrien im Unendlichen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das GRK für die Dauer von 9 Jahren mit insgesamt über 10 Millionen Euro.
Wichtige Persönlichkeit
Alfred Clebsch war von 1858 bis 1863 der erste bedeutende Inhaber des Lehrstuhls für Mechanik und Synthetische Geometrie. Aus seiner Wirkungszeit in Karlsruhe stammt das einflussreiche Buch „Theorie der Elasticität fester Körper“ (Leipzig, 1862). Später war Clebsch einer der Begründer der mathematischen Invariantentheorie und gründete mit C. Neumann die „Mathematischen Annalen“, eine der bedeutendsten mathematischen Fachzeitschriften.